Ascii-Kunst entstammt den bescheidenen Anfangen des Internets.
Denn da man anfangs keine Bilder mailen konnte, gab man bei Bedarf einfache
Grafiken mit Buchstaben wieder. Aus dem Notbehelf ist langst eine eigene
Kunstform geworden. In Newsgroups etwa werden viele Beitrage mit einem
feinziselierten Logo unterschrieben. Ein solches Kunstwerk ist manchmal so
elegant wie einstmals die Siegelung einer Urkunde und druckt dem Brief einen
individuellen Stempel auf. Auch jede gewohnliche E-Mail lasst sich mit einem
solchen Augenfanger ausschmucken.
Aufwandigere Motive schopfen aus allen Farben und Formen, die das Alphabet
birgt. So lasst sich beispielsweise ein Gesicht oder Schloss Neuschwanstein
komplett aus Buchstaben formen, die zudem passend eingefarbt sind. Solche Bilder
taugen zwar kaum mehr als Autogramm, doch kommen sie als originelle Uberraschung
bei jedem Empfanger gut an. Einer ihrer Vorteile ist zudem, dass sie im
Vergleich zu einem Foto eine weitaus geringere Dateigro?e besitzen, wenn man
keine uberdimensionierten Ambitionen besitzt. Daher lassen sie sich im Nu
versenden, ohne das Postfach des Adressaten zu verstopfen.